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Bilder der Kurischen Nehrung – Reflektion über eine Landschaft

 

Mein Vater war ein gebürtiger Litauer, 1917 nahe dem damaligen Memelgebiet geboren,

diente er in drei Armeen; in der litauischen, der russischen und zum Schluss in der deutschen Armee.

Die Verbundenheit zu diesem Land  und speziell zur Kurischen Nehrung prägte auch mein Leben.

Nach 50 Jahren kehrte er das erste Mal mit mir gemeinsam in seine Heimat zurück.

Die Eindrücke waren überwältigend – er erschüttert, ich fasziniert.

Zwei Wochen zogen wir durch sein Land, das auch meines wurde.

Die Menschen, die Landschaft, all die Spuren der Vergangenheit – Bilder, die mich nicht mehr losließen.

Im Jahre 2004 wurde ich im Zuge eines Kulturaustausches in die Kunsthalle Kaliningrad mit meinen Arbeiten eingeladen.

Wieder besuchte ich  die Kurische Nehrung.

Nach diesen Begegnungen mit den Menschen und der Landschaft nahm mein Wunsch, eine

fotografische Arbeit zu beginnen, Gestalt an.

Seitdem reise ich zu allen Jahreszeiten per Schiff, Bahn, Flugzeug oder Auto und suche meine Bilder.

Ich suche nach Bildern, die die Geschichte dieses Landstriches erzählen.

Für mich stellen im besonderen die alten Menschen die Verbundenheit zu ihrer Landschaft und ihrer Geschichte dar.

Was ist geblieben – wo sind ihre Hoffnungen und was bleibt von ihnen ?

Meine Biographie verbindet sich untrennbar mit dieser Region. Hier auf der Kurischen Nehrung empfinde ich meine Mission

oder auch fotografische Verpflichtung diesen Menschen und auch meiner Familie gegenüber.

Es ist eine Landschaft voller Melancholie sowie Härte und man spürt sehr genau,

dass nur die Jugend, dieser heute zwei Staaten zugehörenden Langzunge Hoffnung bringen kann.

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