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Der ungleiche Kampf-oder der Tod eines Stieres

Im Dezember 2009 folgten wir einer Einladung nach Quito, der Hauptstadt von Ecuador. Ein herrliches Land mit herzlichen Menschen, einer sehr interessanten und spannungsvollen Landschaft und einer ebenso faszinierenden Tierwelt. Galapagos war der Hoehepunkt unserer Reise. Alles wird geschuetzt und behuetet, jedes Lebewesen hat seine Berechtigung und man begreift hier, wie einzigartig schoen unsere Welt ist.

Nun erwartete uns in Quito ein Fest, das fuer fast alle Ecuadorianer der Hoehepunkt aller Feste bedeutet – das „ Fiesta de Quito“. Es klingt so harmlos und beschwingt, doch dahinter verbirgt sich eine große Tragoedie- die Tragoedie von Leben und Tod. Jaehrlich zur gleichen Zeit finden hier die taeglichen Stierkaempfe statt. ich wußte nichts vom Ablauf und wollte mir meine eigene Meinung bilden und so nahm ich meine Kamera und erlebte den ersten Stierkampf meines Lebens. Es war mitten in der Nacht, die Menschen außer sich vor Freude und Anspannung und ich vergrub mich hinter meiner Kamera. Ich sah nur noch Farben und Formen, einen festbegrenzten Vorgang in den Ritualen, der mich an Taenze wie Flamenco erinnerte. Ich sah Bilder von Picasso und Goya vor mir und ich tauchte ein in diese Welt . Ich wollte unvoreingenommen sein und wissen, was ich wirklich dabei fuehle -Leben und Tod so untrennbar verbunden und ich spuerte, dass ich nichts davon weiss. Eigentlich will ich auch nicht mehr darueber wissen und ich habe kein Recht darueber zu urteilen. Ich habe meine Bilder in dieser Nacht festgehalten und begreife, einem großen und langem Geheimnis einer alten Tradition gegenueber gestanden zu haben.

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